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Nachdem über den Winter die Clubbootworkshops stattfanden, bei denen sich zahlreiche Mitglieder beteiligten, wurde entschieden, dass die Jugend des YCM zur Förderung derselbigen ein Jugendboot braucht.

Unser Mitglied Eckhard Kaller machte uns ein Angebot über seinen Freund Pierre in La Rochelle in Frankreich für eine Longtze. Nachdem über eine GbR das Boot finanziert wurde, konnte Eckhard das Boot Mitte Juni nach der Grenzöffnung zu uns an den Bodensee holen. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön für deinen Einsatz Eckhard.

Dann stand auch gleich schon die erste Longtze Klassenregatta vor der Türe und die älteren Jugendlichen waren heiß darauf, das Boot auszuprobieren auf der Regattabahn. Allerdings gab es noch eine riesige Liste an Aufgaben, die davor erledigt werden musste. Was dann folgte war an Engagement und Motivation fast nicht zu überbieten. Auch gab es ein ständiges auf und ab der Gefühle, ob es auch rechtzeitig klappen würde. So wurde von Benny Off und Eckhard Kaller die Persenning noch geflickt und die Segel kontrolliert. Dann trafen sich Rebecca Off, Patrick Keck, Dietmar Seitz, Johannes Scheffold, Lars Kaller und Benny Off, um die Longtze zu putzen und zu polieren und den Mast ein erstes Mal zu stellen. Dann war auch der Dienstag als erster Arbeitstag schon vorbei. Somit blieben noch drei Tage bis es am Freitag, den 03. Juli losgehen sollte nach St. Moritz zur ersten Regatta an den St. Moritzsee. Am Mittwoch sollte das Boot im YCM eingewassert werden, da es zum ersten Mal testweise gesegelt werden sollte. Doch hier gab es Schwierigkeiten beim Slippen, so dass nicht gesegelt werden konnte. Zusätzlich machte ein Gewitter einen Strich durch die Rechnung. Nebenher wurde eine Nutzungsvereinbarung mit den GbR-Eignern getroffen, damit gesegelt werden konnte. Nun musste am Donnerstag noch der Anhänger durch den TÜV gebracht und zugelassen werden. So begann der Donnerstag entsprechend wieder früh um 8 Uhr am Hafen des YCM, um den Anhänger TÜV-fertig zu machen. Es wurde gefettet, geschmiert, geschraubt und geputzt. Anschließend wurde der TÜV in Überlingen abgenommen und es wurden letzte Besorgungen im Baumarkt gemacht. Auch lief anfangs nicht alles rund, da der TÜV einen kaputten rechten Blinker zu bemängeln hatte, doch wir hatten vorher alles getestet und waren entsetzt. Nachdem wir dann am Stecker einen kleinen Wackelkontakt entdeckten, löste sich auch dieses Problem. Nun ging es wieder zurück an den YCM, um alles für den Freitag, den Anreisetag zur Longtze-Regatta in St. Moritz, vorzubereiten. Durch gute Kontakte konnten wir einen Termin am Freitagmorgen, um 8 Uhr beim Landratsamt in Friedrichshafen für die Zulassung des Anhängers bekommen. Sozusagen auf den letzten Drücker. Das Boot wurde komplett eingepackt und auf dem Hänger verzurrt und die Taschen und das Zelt eingeladen für das Abenteuer St. Moritz. Allerdings musste erst noch die Beamtenhürde im Landratsamt genommen werden. Als erstes gab es an der Tür ein Problem. Wir hatten keinen Termin und standen nicht auf der Liste. Dies klärte eine freundliche Mitarbeiterin des Landratsamtes auf. Dann konnten unsere neuen Nummernschilder und die Anmeldung gemacht werden. Gerade als alles fertig erschien, sagte die Mitarbeiterin am Schalter, der TÜV habe bei seinem Gutachten die Stützlast des Anhängers vergessen einzutragen. Wir waren verzweifelt – soll‘s das gewesen sein mit St. Moritz? Trotz dieser nervenaufreibenden Vorbereitung und dieses Engagements und das Ganze nur wegen einer kleinen fehlenden Zahl. Doch dann klärte sich auch diese Fehlannahme auf und wir konnten endlich losfahren.

Auch das Wochenende sollte uns ständig auf Trapp halten. Für den YCM segelten in St. Moritz Patrick Keck, Dietmar Seitz, Johannes Scheffold und Benjamin Off auf der Longtze. Nach unserer Ankunft wurde das Boot eingewassert und der erste Trainingsschlag konnte gesegelt werden. Nachdem wir die Gennakerschot gegen eine neue, angeblich bessere getauscht hatten gab es gleich das nächste böse Erwachen. Bei jeder Halse hing der Gennaker am Vorstag und anschließend im Rigg. Auch das Großsegel war schwergängig beim Bergen. Wir holten also abends Tipps bei den Klassenprofis um Eckhard Kaller und bekamen von ihm eine neue Gennakerschot geliehen. Müde und geschafft, aber auch stolz, es nach St. Moritz geschafft zu haben, krochen wir in unsere Schlafsäcke.

Am Samstag startete der Tag mit der Steuerleutebesprechung und anschließendem Warten auf Wind. Um 13 Uhr kam der ersehnte Wind mit 3 Bft. So konnten schöne fünf Wettfahrten gesegelt werden. Leider lief es bei uns noch nicht so rund, wie wir uns das gedacht hatten. So konnten wir zwar mit dem Feld mithalten, jedoch keine guten Platzierungen erreichen. Den Abend ließen wir am Ufer bei Nudeln mit Pesto ausklingen. Am Sonntag war zunächst wieder warten auf Wind angesagt. Dann setzte sich ein Ostwind mit 2 Bft. durch, sodass wir noch zwei Wettfahrten segeln konnten. Nun lief es zum ersten Mal richtig gut für uns und alle Arbeit und Mühe schien sich bezahlt zu machen. Wir führten für kurze Zeit das Feld an und konnten nach Eckhard Kaller und Torsten Müller, beide YCM, als drittes Schiff bei der Wettfahrt Nummer sechs die Ziellinie überqueren. Die siebte Wettfahrt lief ebenfalls erfreulich für uns und wir konnten diese als fünftes Schiff im Ziel beenden. Die achte und letzte Wettfahrt konnte zwar gestartet werden, musste jedoch mangels Wind abgebrochen werden. Am Ende stand ein 11. Rang von 12 Schiffen zu Buche. Die Longtze wurde wieder ausgewassert, auf dem Trailer festgezurrt und wir fuhren erschöpft aber glücklich nach Meersburg zurück.

Am Ende gilt nochmals allen einen großen Dank und Respekt auszusprechen, die alles dafür getan haben das es möglich war in St. Moritz dabei zu sein. Allen voran dem Vorstand des YCM mit Harry Bücher, Alexander Herter, Michael Häberle, Johannes Scheffold, Benjamin Off und allen anderen helfenden Händen (Rebecca Off, Lars Kaller, Eckhard Kaller, Patrick Keck, Dietmar Seitz).

Text: B. Off

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