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Dieses Jahr schien es so, als hätten wir endlich einmal Glück mit dem Wind bei der längsten Regatta am Bodensee, dem 70 Meilen „The Race“. Nachdem wir am Freitagabend die Melges 24 nach Langenargen gefahren hatten, traf sich die Crew bestehend aus Greta Wollmann, Simon Waschke, Jan Bücher und Eigner sowie Steuermann Benjamin Off am Samstagmorgen um 7 Uhr am Schiff.

Es herrschte schon reges Treiben im Hafen und draußen auf dem See blies der angekündigte Westwind noch stärker als gedacht. Wir fuhren Zur Hafeneinfahrt hinaus und uns wurde in diesem Moment klar das wird ein besonderes The Race. Wir sollten recht behalten. Nachdem das Großsegel gesetzt war und wir eines der wenigen Boote mit voller Besegelung waren, kam eine Regenfront in welcher der Wind auf bis zu über 40 Knoten auffrischte. Danach hielten wir uns zum Start sehr nahe an der Linie auf, verbuchten leider einen Frühstart und mussten so wieder eintauchen und neu starten, genau wie auch drei weitere Yachten. Danach ging es bei 30 Knoten Wind gegen an Richtung erster Wendeboje nach Bodman. Das Feld entzerrte sich und wurde dünner. Wie wir später erfahren sollten, kamen von den 32 gemeldeten Booten gerade einmal 14 Boote ins Ziel, alle anderen gaben auf. Durch die steile Welle in der Friedrichshafener Bucht hatten wir sehr zu kämpfen. Als wir in den Überlinger See kreuzten, mussten wir deshalb 5 komplett volle Eimer Wasser aus der Bilge holen. Der Überlinger See hatte wie immer drehende Winde und so wurde eine Wende nach der anderen gefahren bis wir schließlich im hinteren drittel des Feldes in Bodman an der Wendeboje ankamen. Per SMS teilte die Wettfahrtleitung uns Teilnehmern mit das es eine Bahnverkürzung auf Grund der Wettersituation und auf Empfehlung der Wasserschutzpolizei und des DWD gibt. So wussten wir es geht von Bodman direkt ins Ziel nach Langenargen und nicht wie ursprünglich geplant nach Bregenz und dann wieder hoch nach Langenargen. Da das Kreuzen auf der Melges 24 sehr mühsam ist freuten wir uns alle auf den Gennaker Kurs nach Langenargen. Nach der Tonne Bodman ging dieser hoch und unsere wilde Aufholjagd sollte beginnen. Wir saßen zu viert hinten in der Ecke des Schiffs und grinsten und freuten uns als wir sahen, wie die Zahlen auf dem Speedo stiegen und stiegen. Erst 10 Knoten Boatspeed, dann 12 Knoten dann vor Überlingen die 14 Knoten Boatspeed geknackt. Wir rauschten an der Konkurrenz vorbei Richtung Ziel. Höhe Meersburg frischte der Wind nochmal richtig auf. Endlich die 15 Knoten Boatspeed auf der Anzeige rauschten wir die immer größer werdenden Wellen runter. Nun kam der beste Teil des Races. Mitte der Friedrichshafener Bucht fuhren wir im Surf unseren Topspeed an diesem Tag mit 16,2 Knoten. Im dreier Gespann mit der L30 und der Seascape 27 fuhren wir Richtung Ziel. Die L30 produzierte im 5 Minuten Takt Sonnenschüsse so konnten wir diese einholen und fuhren als 6. Boot und damit als kleinstes Schiff direkt hinter der Seascape 27 über die Ziellinie. Am Ende bedeutete das Rang 2 bei den ORC Sportbooten. Eine grandiose Regatta mit einer tollen Crew. Vielen Dank nochmals an Greta Wollmann, Simon Waschke und Jan Bücher, Ihr wart spitze. 

The Race.png

Bild: Harry Bücher

Text: Benjamin Off

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