Nach Wochen voller Vorbereitung und Vorfreude ging es für uns (die Jugendcrew) des YCM los mit der ersten Klassenregatta der Alps Trophy der international Longtze Class in diesem Jahr beim Primo Cup im Yacht Club de Monaco. Nachdem alles verpackt und gut verstaut war, ging es am Mittwoch, den 05.03.25 ganz früh morgens mit dem Auto und der Longtze hinten dran los nach Monaco.
Die Fahrt verlief ruhig und angenehm, da die Straßen so früh noch frei waren. So kamen wir pünktlich um 14:30 Uhr am Hafen in Monaco an, um das Boot aufzubauen und einzuwassern. Schon auf der Fahrt staunten wir nicht schlecht, wie das Wetter immer besser wurde und das Thermometer immer weiter kletterte bis auf 24,5 Grad Celsius. Also T-Shirt und Kurze-Hose-Wetter.
Nachdem das Boot aufgebaut und eingewassert war, bezogen wir unsere Ferienwohnung und parkten das Auto und den Trailer. Anschließend kochten wir noch gemeinsam etwas bevor wir müde in unsere Betten fielen.
Der Donnerstag war ein ebenso warmer und sonniger Tag. Wir meldeten uns im Regattabüro an und bereiteten uns auf das bevorstehende Practice Race vor. Dann gings aufs Wasser. Es hatte 2-3 Bft und über 2m Welle, was das Segeln sehr erschwerte, da das ganze Boot gautschte und in die Wellentäler schlug. Wir versuchten ein paar Runden zu segeln und ein paar Manöver zu machen, aber auch das Practice Race fand auf Grund der Bedingungen nicht statt. Zurück an Land ließen wir den Abend zuhause bei selbst gekochtem Essen ausklingen.
Der Freitag startete nach dem Wetterbriefing und der Steuerleutebesprechung bei schönsten Bedingungen mit auslaufen. Anschließend segelten wir bei sommerlichen 24 Grad, Sonne und 3 Bft zwei schöne Wettfahrten. Unsere Starts waren hervorragend, allerdings fehlte etwas der Boatspeed bei dieser schwierigen Welle an der Kreuz. Wir ersegelten uns einen fünften und einen sechsten Platz. Das bedeutete abends im Gesamtergebnis Rang 5 von 10 Schiff. Das war ganz ok, aber noch steigerungsfähig. Nachdem wir wieder an Land waren, gab es den wohl verdienten Welcome Cocktail. Jan ging es nicht so gut, er klagte über Gliederschmerzen. So machten wir uns auf den Weg zu unserer Wohnung, um dort etwas zu kochen und den Tag ausklingen zu lassen.
Zu allem Übel wurde Jans Situation nicht besser über die Nacht. Er hatte am Samstag hohes Fieber und Schüttelfrost. Wir besorgten ihm in der Apotheke Medikamente und gingen an den Hafen. Uns war klar, dass wir nun ein Problem hatten. Wenn wir einen Crewwechsel anmelden bei der Regattaleitung, dann würden wir nicht starten dürfen, weil wir unter dem Minimum Crewgewicht von 314 kg lagen zu dritt. Wenn wir den Crewwechsel nicht anmelden, riskieren wir einen Protest wegen Missachtung der Segelanweisung.
Doch erstmal war Flaute und AP und warten auf Wind angekündigt. Das spielte unserer Situation natürlich in die Karten. Doch am späten Nachmittag kam dann doch das Signal zum Auslaufen. Wir überlegten kurz und entschieden uns es ohne Crewwechselanmeldung zu dritt zu versuchen. Wir segelten eine Wettfahrt bei der wir zweiter wurden. Allerdings bemerkten die Wasserschiedsrichter unseren Crewwechsel bzw. das bei uns jemand fehlt und die Wettfahrtleitung protestierte gegen uns. So bekamen wir eine 20% Strafe auf den gesegelten Lauf. Also Rang 4 in diesem Lauf und insgesamt auch Rang 4 anstatt eigentlich Rang 3 und damit das Treppchen. Am Samstagabend gab es dann die legendäre Pasta Party im Yacht Club de Monaco.
Der Sonntag begann mit Regen, Sturm und schlechtem Wetter. Auf Grund einer Unwetterwarnung des Wetterdienstes sagte die Wettfahrtleitung alle Wettfahrten für den Sonntag ab und beendete somit die Regatta schon vorzeitig. Wir kranten also das Boot aus und verpackten alles damit wir am Montag ganz entspannt nach Hause fahren können. Auch in der Ferienwohnung machten wir klar Schiff bevor wir müde zu Bett gingen.
Am Ende eines grandiosen Events ist es ein guter 4. Platz der eigentlich ein dritter ist. Somit fahren wir stolz, müde, aber auch etwas traurig, es nicht ganz aufs Treppchen geschafft zu haben, nach Hause. Dies wollen wir in drei Wochen beim nächsten Longtze international Class Regatta Event am Alpnachersee besser machen. Ein Dank an die komplette Crew Jan Bücher, Paul Pierschel, Julius Riedmüller von Benjamin Off.
Text: Benjamin Off