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Alljährlich lädt der Konstanzer Yachtclub die alteingesessenen Clubs rund um den See exklusiv zum Seenachtsfest in seinen Hafen ein. Der Yachtclub Meersburg war in diesem Jahr zum ersten Mal eingeladen.

Fünf Schiffe machten davon Gebrauch und segelten bereits am Freitag, also am Vortag, nach Konstanz. Da sechs Vereine eingeladen waren, war vorneherein klar, dass es Päckle geben würde, anders wäre die Anzahl von Booten nicht unterzubringen gewesen. Päckle ist nun nicht jedermanns Sache. Aber zwangsläufig lernt man nette Menschen kennen, wenn man so dicht neben- und hintereinander liegt. Dass dabei viele fremde Füße über’s eigene Deck trappeln und dabei ihre Spuren hinterlassen, ist eine weitere Auswirkung.

Der Freitag stand ganz im Zeichen der Vorbereitungen. Emsig wurden Stände aufgebaut, Bands machten ihren Sound Check. Die Seestraße war den Familien mit Kindern gewidmet, und so fand man beispielsweise neben unzähligen Futterständen auch ein Kasperletheater und einen Stand, wo Kinder töpfern durften. Riesige Felder von Motorboot-Päckle auf dem See wuchsen ständig an, so dass man den Eindruck einer schwimmenden Vorstadt bekam.

Am Samstag, dem eigentlichen Festtag, füllte sich die Seestraße zusehends. Essensdüfte zogen über den Hafen, Musik aus unterschiedlichen Quellen sorgte für Unterhaltung. Auf dem See startete des Nachmittagsprogramm mit Wasserski-Darbietungen und anderen Vorführungen, Erinnerungen an die legendären Red Arrows kamen auf, zumindest bei den Älteren.

Die Jugend des Konstanzer Yachtclub betrieb ihre eigene Bar, der Seestraße vorgelagert, auf dem flächigen Schwimmsteg, wo zu normalen Zeiten die Jollen lagern. Bunte Lichtorgeln und Musik, die das Gehör auf eine harte Probe stellte, sorgten für Stimmung.

Es erinnerte an Silvester, alle fieberten auf einen bestimmten Zeitpunkt hin. Das legendäre Feuerwerk. Im Laufe des Abends füllte sich die Außenmole des Hafens mit Zuschauern, ein Durchkommen war kaum mehr möglich. Hunderte von beleuchteten Schiffen im Konstanzer Trichter sorgten für ein atemberaubendes Panorama.

Und dann kam der Eröffnungsknall. Lautes Jubeln unter den Zuschauern setzte ein, und dann schossen die ersten Raketen in die Höhe und überzogen den Himmel über dem See mit bunten Sternen, Kaskaden von Licht, flirrenden Wasserfällen, es krachte und donnerte, der beißende Geruch nach abgeschossenen Feuerwerkskörpern stieg in die Nasen, dazu ertönte Musik zur Untermalung. Wie üblich machte Konstanz den Auftakt, danach kam der zweite Teil des Feuerwerks aus Kreuzlingen, und beide Städte sorgten schlussendlich für ein furioses Finale. Der Schlussdonner schallte über den See, und lautes Jubeln und Applaus setzte ein, dazu das ohrenbetäubende Hupen und Tröten aller Motorboote auf dem Wasser. Die Menschenmenge auf der Mole löste sich nur langsam auf. Auf vielen Booten gab’s dann noch den üblichen Absacker, bevor alle in die Kojen verschwanden. Das Bumbum aus dem Stadtgarten gegenüber wummerte bis morgens um drei über den See, dann kehrte Ruhe ein.

Am nächsten Morgen wurden die Auswirkungen des Feuerwerks sichtbar. Nicht nur die leeren Flaschen auf den Schiffen, sondern Schmutz, Ruß, Feinstaubpartikel und winzige Papierschnipsel überzogen Sonnensegel und Deck. Was so glitzernd und leuchtend in den Himmel geschossen worden war, war in seiner unschönen Form der Schwerkraft folgend zurück gefallen auf alles, was in der Nähe war. Überall wurden eimerweise Wasser über’s Deck geschüttet, geschrubbt und gewischt. Im Laufe des Vormittags lösten sich die Päckle auf, und die Boote verließen nach und nach den Hafen.

Ein beeindruckendes Wochenende neigte sich dem Ende entgegen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den Konstanzer Yachtclub für die Einladung, aber auch für die professionelle Durchführung der Veranstaltung.

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