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Vom 30.05.24 bis zum 02.06.24 fand im Rahmen der European Sailing Series der Europatour der Melges 24 die Österreichische Meisterschaft am Attersee statt.

Gemeldet war ein hochkarätiges Feld aus Olympiateilnehmern, Profiseglern und Weltmeistern. Mit am Start war Benjamin Off mit seiner Crew vom Yacht-Club Meersburg auf seiner Melges 24 R2-D2. Die Anreise erfolgte am Donnerstag, dem Feiertag Fronleichnam. Nach der mehrstündigen Autofahrt wurde das Boot ausgepackt und aufgebaut bei strahlendem Sonnenschein und warmem Wetter. Danach gings zur Registrierung und Vermessung. Anschließend fuhren wir zu unserer Unterkunft. Durch unsere Freundschaften mit den Österreichern, die wir ein Jahr zuvor auf der WM in Dänemark kennengelernt haben, durften wir deren Ferienwohnung als Unterkunft kostenlos nutzen. Wir bezogen unser Quartier und kochten Abendessen, bevor wir müde zu Bett gingen. Am nächsten Morgen regnete es in Strömen als wir am Hafen ankamen. Nach der Steuerleutebesprechung schickte uns der Wettfahrtleiter direkt aufs Wasser. Bei ca. 2 Bft konnten wir anschließend drei Wettfahrten segeln. Doch irgendwie waren wir noch etwas gehemmt. Die Starts waren miserabel und die Manöver hakten immer wieder. Wir versuchten uns an den amtierenden Melges 24 Vizeweltmeister zu hängen um so besser vorne mitzufahren. Leider ohne großen Erfolg, da das Feld ganz dicht zusammen war. Am Ende eines regnerischen und aus unserer Sicht sehr komischen Tages waren wir überrascht, als wir auf der Ergebnisliste sahen, dass wir auf Rang 8 lagen. Das bei so einer starken Konkurrenz und rechnerisch mit einem besseren Renntag noch Plätze gut zu machen. Dann gab es abends Freibier und die Pasta Party im Segelclub Kammersee. Anschließend gingen wir noch kurz Brötchen kaufen für die nächsten Tage und dann in unsere Unterkunft, in der wir unsere Club-Kameraden und Segelfreunde Live Online bei der diesjährigen Rund Um verfolgten.
Der Samstag begann so wie der Freitag aufgehört hatte, mit Regen. Als wir am Schiff ankamen, mussten wir erstmal 2 Eimer Wasser aus dem Schiff holen. Dann ging es aufs Wasser, bei 4 Bft konnten vier Wettfahrten gesegelt werden. Dieses Mal lief es besser. Die Starts waren gut und gleich im ersten Rennen des Tages ersegelten wir einen 5. Rang. Damit waren wir in der virtuellen Tabelle auf Rang 6 vorgerutscht. Also alles wieder in Ordnung, dachten wir. Dann kam es Knüppel dick für uns wie man so schön sagt. In der fünften Wettfahrt als viertes Schiff am Luvfass nach der Startkreuz und dann eine dumme Protestsituation gegen uns am Luvfass. Also kringeln und schon waren wir wieder hinten. Trotz beherzter Aufholjagd kamen wir nur auf Rang 10 ins Ziel. Die nächste Wettfahrt verlief mit Rang 8 wieder etwas besser. Doch in der dritten Wettfahrt des Tages war wieder der Wurm drin. Wir suchten die Ursache weil der Boatspeed auch nicht mehr stimmte. Dann bemerkte Simon, dass unsere Fock gerissen am Achterliek war. Zu allem Überfluss war auch die unterste Focklatte dadurch weg. Wir überlegten, was wir machen sollten. Ein Fockwechsel ist nur mit schriftlichem Antrag an Land erlaubt und ohne Focklatte und mit Riss sind wir nicht konkurrenzfähig in der Wettfahrt. Zudem könnte sich der Schaden am Segel durch das Segeln auch noch vergrößern. Nach einiger Überlegung entschieden wir uns dafür, den Wettfahrttag vor der letzten Wettfahrt vorzeitig zu beenden und in den Hafen zu fahren. Diese Umstände wirkten sich natürlich auf unser Ergebnis aus. So ging es in der Ergebnisliste im freien Fall auf Gesamtrang 9 von 13 Schiffen. Nachdem wir am Anfang des Tages noch auf einem virtuellen 6 Rang lagen, war Rang 9 natürlich enttäuschend für uns. Wie sagt man so schön von Himmel hoch jauchzend bis zu Tode betrübt und das alles an einem Tag. Abends gab es ein leckeres drei Gänge Menü. Wir stellten den schriftlichen Antrag auf Wechsel einer Fock. Dieser wurde von der Wettfahrtleitung genehmigt.
Am Sonntagmorgen hatte es endlich aufgehört zu regnen und es wurde immer sonniger und trockener. Das war gut, denn wir mussten noch unser kaputtes Vorsegel wechseln. Der Wettfahrtleiter schickte uns bei 2 Bft für einen letzten Lauf auf die Regattabahn. Nach einem zweite Reihe Start und einem unterirdischen Rennen konnten wir wenigsten Platz 9 verteidigen. Nach der Wettfahrt ging es direkt ans Auskranen und Abbauen.
Am Ende war es ein lehrreiches Wochenende mit Höhen und Tiefen in einem Feld von Weltklasseseglern, von denen wir mal wieder einiges lernen konnten. Vielen Dank an meine grandiose Crew: Jan Bücher, Simon Waschke, David Manherz.

Text: Benjamin Off

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